Klimarettung braucht die Verkehrswende!

Kurz und knapp:

Die Rettung unseres Klimas erfordert eine tiefgreifende Verkehrswende - gerade in Hagen, das in Abgasen erstickt! - Wie ist der aktuelle Stand auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität in Hagen und was muss dringend angegangen werden, damit Hagen seinen Beitrag zur Klimarettung leisten kann?

Die Klimarettung braucht die Verkehrswende!

2015 verabredeten 195 Staaten der Erde das 1,5 Grad Ziel im Pariser Klimaschutzabkommen. Um die Klimaerwärmung auf 1,5 – 2 Grad zu begrenzen, müssen Emissionen von Treibhausgasen in allen Sektoren reduziert werden. Studien belegen, dass zur Erreichung des 1,5°-Ziels unsere Emissionen in Deutschland innerhalb der nächsten 10 Jahre um mindestens 50% reduziert werden müssen [1].

 

Während in den Bereichen Stromerzeugung und Wohnen der Ausstoß von CO2  bereits erheblich reduziert wurde, hat Deutschland im Bereich Verkehr bisher keine nennenswerten Erfolge vorzuweisen – tatsächlich emittierte der Pkw-Verkehr 2018 sogar mehr CO2 als 1995 [2].

„Global denken – Lokal handeln!“

Jede einzelne Kommune muss ihren Beitrag zur Klima-Rettung vor Ort leisten! Wo ist der Hagener Beitrag? Gerade in Hagen, einer Stadt mit einem extrem hohen Anteil des MIV an der Gesamtmobilität und einem dementsprechend hohen Abgas- und CO2-Problem, stellt die notwendige Emissionsreduktion die Stadt vor große Herausforderungen.

Im Masterplan „Nachhaltige Mobilität“ [3] hat die Stadt Hagen ihre Planungen für den Mobilitätssektor bis 2035 skizziert. Die in diesem Masterplan vorgesehenen Entwicklungen reichen jedoch in keiner Weise aus, die Anforderungen des 1,5°-Zieles zu erfüllen:

Betrachten wir für einen Moment die aktuellen Emissionen Hagens im Verkehrssektor:

Im Jahr 2017 wurden in Hagen ca. 1.165 Millionen Fahrzeugkilometer zurückgelegt (nicht enthalten sind Bahn, Fahrrad und zu Fuß zurückgelegte Wege). Davon entfallen gemäß Modal Split ca. 80% auf den PKW [3] – die übrigen 20% auf den Bus. Legt man die aktuell durchschnittlichen CO2-Emissionen eines Pkw von 147g/km zugrunde, so ergibt das einen Hagener CO2-Ausstoß von ca. 137.000 t im PKW-Verkehr pro Jahr.

Dementsprechend dürfen 2030 dort nur noch 68.500 t CO2 emittiert werden.

Im Masterplan Nachhaltige Mobilität geht die Stadt Hagen für das Jahr 2035 davon aus, dass immer noch jeder zweite Weg mit dem Pkw zurückgelegt wird. Es würden also noch ca. 70% aller Fahrzeugkilometer (nicht enthalten sind Bahn, Fahrrad und zu Fuß zurückgelegte Wege)  auf den Pkw entfallen.

Selbst wenn sich die Mobilität in den nächsten 10 Jahren nicht erhöht und die Reduktion des MIV-Anteils bereits 2030 erreicht würde,  müsste dennoch der Durchschnittsausstoß von Pkw auf unter 84 gCO2/km reduziert werden um die Gesamtemissionen des Stadtverkehrs um 50% zu senken.

Selbst, wenn AB SOFORT NUR NOCH ELEKTRISCH BETRIEBENE PKWS neu zugelassen werden dürften, ließe sich dieses Ziel nicht erreichen. Denn selbst auch diese PKWs emittieren schon in der Herstellung große Mengen CO2 und die Stromerzeugung für den Betrieb dieser Fahrzeuge wäre angesichts des aktuellen Strom-Mixes in Deutschland nicht frei von CO2-Emissionsen!

Für das Ziel, innerhalb der nächsten 10 Jahre die CO2-Emissionen der Hagener Stadt-Mobilität zu halbieren, muss die Stadt Hagen ihre im Masterplan „Nachhaltige Mobilität“ niedergelegten Ziele für den Modalsplit (die Verteilung des Gesamtverkehrsaufkommens auf MIV (PKW), ÖPNV, Fahrrad, Fußwege) energisch verschärfen: Der Anteil des MIV am Gesamtverkehrsaufkommen muss erheblich und schneller als bisher geplant reduziert werden. Die alternativen Fortbewegungsarten müssen durch konsequente Verkehrsplanung und den Ausbau des ÖPNV attraktiv und komfortabel ausgestattet werden.

Unser Forum versteht daher die folgend formulierten Forderungen einer beschleunigten und umfassenden Verkehrswende in Hagen als notwendigen klimapolitischen Beitrag Hagens zur Einhaltung des Pariser Klima-Abkommens!

Klimapolitische Forderungen der Verkehrswende in Hagen:

  1. Die Hagener Mobilität muss mit dem 1,5-Grad Ziel in Einklang gebracht werden.
  2. Die Stadt Hagen reduziert die CO2-Emissionen aus dem motorisierten Individualverkehr (MIV) bis zum Jahr 2030 schrittweise um mindestens 50%.
  3. Die Stadt passt dazu die im Masterplan Nachhaltige Mobilität genannten Ziele des Modal Split 2035 entsprechend an!
  4. Die Stadt formuliert im Masterplan Nachhaltige Mobilität und in nachfolgenden konkreten Beschlüssen klare Ausbaustrategien für den städtischen ÖPNV, für die Ausweitung von Park & Ride-Gelegenheiten, ein städtisch unterstütztes CarSharing-Konzept, einen umfassenden Ausbau der Fahrradinfrastruktur und eine optimierte Organisation der Kombination emissionsarmer Verkehrsmittel (Bus/Bahn und Fahrrad).

Quellen (abgerufen am 17.01.2021)

[1] https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/wie-viel-co2-kann-deutschland-noch-ausstossen/

[2] https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/emissionen-des-verkehrs?fbclid=IwAR3-DezK8hICV9SLZAKyaXKTEeottAeN4H1HwN1S4nk5Q-yIEAVAxxDOa10#pkw-fahren-heute-klima-und-umweltvertraglicher

[3] https://www.hagen.de/web/de/hagen_de/01/0109/010906/01_masterplan_nachhaltige_mobilitaet.html

 

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