Wien macht’s vor!

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Kurz und knapp:

Zum Osterwochenende hat Wien - als Reaktion auf Corona - in allen Stadtteilen weitere Straßen für Radfahrer und Fußgänger geöffnet. In den Begegnungszonen sollen alle Verkehrsteilnehmer - in Rücksicht aufeinander und unter Wahrung des "social distancing" - sich im Freien bewegen können, flanieren, radeln, skaten, und wenn nötig auch autofahren...

Birgit Hebein, Vizebürgermeisterin von Wien:

"Wir schaffen neue temporäre Begegnungszonen und erweitern bestehende. Wir möchten möglichst viel Platz schaffen, damit die Menschen in Wien beim täglichen Spaziergang Abstand halten können. Wenn einem daheim die Decke auf den Kopf zu fallen droht, darf es draußen nicht auch noch eng sein."

Wien kann in vielen Bereichen als Vorbild für deutsche Städte dienen, zum Beispiel im Bereich des Baus bezahlbaren Wohnraums, und auch im Bereich des ÖPNVs mit der Einrichtung des 365 € Jahrestickets für den gesamten Großraum Wien.
In den letzten Jahren ist aber noch ein weiteres Feld hinzugekommen, auf dem Wien vorbildlich aufspielt: Die Verkehrswende, insbesondere die Rückgewinnung des wichtigen und knappen öffentlichen Raumes – weniger Fläche und Rechte für den MIV (vulgo: Autos) und mehr Fläche und Rechte für die Bürger Wiens, für Fußgängerinnen, Radfahrerinnen, für Familien mit Kindern.

Wien hat in den letzten Jahren sehr viele Radvorrangstrecken angelegt, insbesondere aber hat Wien sogenannte Begegnungszonen eingerichtet, Zonen in der gesamten Stadt, in denen auf den Straßen eine Höchstgeschwindigkeit von 20km/h festgelegt ist, und in denen Fußgängerinnen und Radfahrerinnen die Straßenfläche mit dem gleichen Recht für ihre Belange nutzen können, wie die Autos.

Dabei hat sich Wien keineswegs auf kleine Wohnstraßen in eh schon verkehrsberuhigten Vierteln beschränkt, im Gegenteil: Den Auftakt für dieses Konzept der Begegnungszonen machte Wien mit der großen Haffnerstraße, die sich mehrere Kilometer durch ganz Wien zieht!
Im Zusammenhang mit der aktuellen Pandemie-Krise hat Wien weitere große Schritte bei der Rückeroberung des Straßenraums für seine Bürger unternommen: 9 (temporäre) neue Begegnungszonen wurden innerhalb weniger Wochen eingerichtet und am Osterwochenende eröffnet, darüberhinaus wurden viele Straßenteilstücke zu Fußgängerzonen bzw. Wohnstraßen erklärt. Inzwischen hat Wien schon 180 Wohnstraßen! Die Wohnstraßen sind, ebenso wie die Begegnungszonen, bereits im Wiener Stadtplan markiert.

Birgit Hebein, die grüne Stadträtin für Verkehr und Vize-Bürgermeisterin Wiens, betont die Wichtigkeit einer Verkehrspolitik, die den Straßenraum den Bürgerinnen und Bürgern zurückgibt, gerade in Corona-Krisenzeiten:
“Wir möchten möglichst viel Platz schaffen, damit die Menschen in Wien beim täglichen Spaziergang Abstand halten können. Wenn einem daheim die Decke auf den Kopf zu fallen droht, darf es draußen nicht auch noch eng sein.”

In Wien leben knapp 2 Millionen Menschen, im Großraum Wien 2,8 Millionen Menschen – ein Drittel der österreichischen Bevölkerung.

Angesichts dieser Größe ist, trotz aller Erfolge der Wiener Verkehrspolitik unter der rotgrünen Stadtregierung, noch viel zu tun.
Mit “Platz für Wien” ist eine Initiative angetreten, die Stadt dazu zu bewegen, noch weit mehr als bisher für ihre Bürger*innen und Bürger zu tun. Mit 18 anspruchsvollen Forderungen und einem 10-Jahresplan treten sie an die Stadt heran, um bis zur Kommunalwahl in diesem Jahr weiter Verbündete für ihre Ziele zu gewinnen.
Wir wünschen ihnen Glück und Erfolg!

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