Ist denn heut‘ schon Weihnachten?

Kurz und knapp:

Noch nicht – aber tatsächlich stand am Hagener Rathaus kürzlich die Ehrung der Stadtradeln-Stars an. Diese hatten während der Stadtradel-Zeit vollständig auf die Nutzung von Pkw verzichtet und somit drei Wochen am Stück kein Auto von innen gesehen. Zusätzlich berichteten sie in einem Blog über die schönen und nicht ganz so schönen Seiten des Radfahrens in Hagen. Als Anreiz diente die Teilnahme an einem Gewinnspiel mit interessanten Sachpreisen rund ums Radfahren.

Pünktlich fanden sich die Stadtradeln-Stars bei den Planerinnen Jana Funke und Nina Shears ein – nur Oberbürgermeister Schulz ließ auf sich warten. Schmunzeln mussten alle Beteiligten als er eintraf und erklärte, zusammen mit seinem Chauffeur im Verkehrsstau gestanden zu haben – wir hätten da einen Tipp…

Doch vor der Bescherung wurde sich noch ausgiebig über die Verkehrssituation in Hagen ausgetauscht. Einem ungläubig staunenden Oberbürgermeister konnte plausibel erklärt werden, dass es gar nicht so schwierig war aufs Autofahren zu verzichten. Neben den normalen täglichen Wegen gibt es auch für den Einkauf (auch die Kiste Mineralwasser), den Baumarkt- / Möbelhausbesuch oder auch die „Kinderlogistik“ einige Fallbeispiele im Blog.

Leider traut unser Oberbürgermeister uns Hagener*innen nicht sehr viel in dieser Hinsicht zu und verfiel in Hagener Evergreens wie z. B. dass das Parken in der Innenstadt ja teuer sei und dennoch nicht mehr Menschen den Bus benutzen. Dies konnten wir gut erklären: Tatsächlich ist es z. B. günstiger, die Innenstadt mit dem Pkw anzusteuern (und 2 Stunden zu parken) als dies mit dem Bus zu tun.

Wie die Bürgerinitiative Verkehrswende-Hagen herausfand fährt der private Pkw selbst auf langen Strecken quer durch die Stadt je nach Tickettyp deutlich (Einzelticket) oder etwas günstiger (4er-Tickets) als die Hagener Straßenbahn. Sparen kann man nur bei der ausschließlichen Nutzung einer Monatskarte.

Anreize für die gelegentliche ÖPNV-Nutzung? Definitiv Fehlanzeige in Hagen.

Herr Schulz war über diese Beispiele sehr überrascht und ging zum Geschenkeaustausch über.

Gegengeschenk

Foto: Heidi Wenke

Moment Mal – Austausch?! JA! Denn ein Stadtradeln-Star hatte tatsächlich auch Geschenke für Herrn Schulz vorbereitet. Der Oberbürgermeister erhielt das Buch „Mit Füßen und Pedalen“ (Visionsbuch zur Verkehrswende und lebenswerten Städten) und …

Eine rote Laterne!

Rote Laterne

Foto: Nikolaj Krieg

Diese hat sich die Stadt Hagen durch das Erreichen des letzten Platzes im ADFC-Fahrradklimatest redlich verdient. Für Erik O. Schulz war dieses Geschenk wenig schockierend – denn es ist die bereits dritte Letztplatzierung in seiner bisherigen Amtszeit als Oberbürgermeister. Wo er die Laterne aufstellt und ob er dadurch etwas öfter bei seinen Entscheidungen an die Hagener Radfahrenden denkt, wird sich zeigen. Die im Gegenzug überreichten Satteltaschen werden aber sicherlich Verwendung bei den Radelnden finden.

 

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