Corona-Zeiten?
Zeiten für die Verkehrswende!
In der Falkenstraße ist der Straßenraum Lebensraum!
Die notwendigen Selbstbeschränkungen, die wir uns in der Corona-Krise auferlegen müssen, haben das Alltagsleben auch der Hagener Bürger/innen entscheidend verändert. Unser aller Lebenszentrum ist plötzlich wieder die eigene Wohnung (bei einigen wenigen: das eigene Haus), wenn vorhanden: der Balkon, die Terasse, der Garten – und dann das nahe Wohnumfeld, die Straße, der Weg zum Bäcker oder zum Lebensmittelgeschäft.
Auch unser Mobilitätsverhalten hat sich deutlich geändert:
Es wird wieder mehr Rad gefahren – und auch zu Fuß sind wir häufiger unterwegs als vor der Krise…
Die Schulen sind geschlossen – oder öffnen nur vorsichtig, die Kinder sind wesentlich häufiger zuhause – und wenn ihnen die Decke auf den Kopf fällt, sind sie mit und ohne elterliche Begleitung in ihrem Wohnumfeld oder in der Stadt (und im Stadtverkehr!) unterwegs.
Auch unser Mobilitätsverhalten hat sich deutlich geändert:
Es wird wieder mehr Rad gefahren – und auch zu Fuß sind wir häufiger unterwegs als vor der Krise…
Die Schulen sind geschlossen – oder öffnen nur vorsichtig, die Kinder sind wesentlich häufiger zuhause – und wenn ihnen die Decke auf den Kopf fällt, sind sie mit und ohne elterliche Begleitung in ihrem Wohnumfeld oder in der Stadt (und im Stadtverkehr!) unterwegs.
Mit Bus und Bahn fahren wir kaum noch – die Ansteckungsgefahr! (Und neuerdings: Die Maskenpflicht).
Bundesweit ist die Nutzung des ÖPNV um 60 – 90% eingebrochen – zumindest dort, wo es überhaupt ÖPNV gab…
Bundesweit ist die Nutzung des ÖPNV um 60 – 90% eingebrochen – zumindest dort, wo es überhaupt ÖPNV gab…
Im grellen Licht der sommerlichen Sonne wird in solchen Pandemie-Zeiten überdeutlich, dass in Hagen sämtliche Verkehrs- und Mobilitätsplanung auf ein möglichst störungsfreies Fließen des Autoverkehrs ausgerichtet war und weitestgehend auch noch ist.
Die Gehwege sind schmal – so schmal, dass man kaum zu zweit nebeneinander unter Wahrung eines 1.5m-Abstandes laufen kann – in EINE Richtung, wohlgemerkt.
Die Gehwege sind schmal – so schmal, dass man kaum zu zweit nebeneinander unter Wahrung eines 1.5m-Abstandes laufen kann – in EINE Richtung, wohlgemerkt.
Wenn zum Beispiel Ihnen auf der Lange Straße jemand entgegenkommt, müssen Sie teilweise auf die Fahrbahn ausweichen. In den Wohnstraßen werden schmale Bürgersteige zusätzlich eingeengt durch „aufgeschulterte“ Autos, also Autos, die mit zwei Rädern auf dem Gehweg parken.
Dort, wo die Gehwege breiter angelegt sind, werden sie kostengünstig für den Radverkehr mit freigegeben – oft verbunden mit Schildern, die die Radfahrer zwingen, statt der Fahrbahn diese unzureichenden Wege zu nutzen. Diese jämmerlichen Maßnahmen, fehlende Radwege zu vertuschen, führen zur Gefährdungen von Fußgängern und Radfahrern gleichermaßen!
Nicht nur für erwachsene Fußgänger/innen und Radfahrer/innen stellen zu schmale Gehwege und fehlende Radwege ein alltägliches Ärgernis und konkrete Gefährdungen dar, gerade auch Schulkindern gerät der tägliche Weg zur Schule zum mitunter gefährlichen Abenteuer.
Zu Fuß gehende Grundschulkinder treffen beim Queren von Verbindungsstraßen (z.B. Buschey Höhe Grünstraße) auf unübersichtliche Kreuzungen mit den Blick behindernden Bushaltestellen und die Geduld der Kinder überfordernden Ampelschaltungen. Kein Wunder, dass die Grundschulen in wenigen Wochen wieder mit einer noch einmal verstärkten Flut an „Elterntaxis“ werden umgehen müssen – Auch die Kinder, die vor der Pandemie mit dem Schulbus zu Schule kamen, werden demnächst wohl mit dem Elterntaxi gebracht – Im Bus herrscht Ansteckungsgefahr!
Die Zeit der vollkommen eingeschränkten Mobilität neigt sich dem Ende zu – sie hat der Luft in Hagen gut getan, die Stickoxid-Werte waren so niedrig wie lange nicht – aber das wird sich schnell und dramatisch ändern – wenn wir nichts ändern!
Auch wenn Corona Hagen verkehrstechnisch kurzfristig entlastet hat – gerade jetzt braucht Hagen mutige Schritte in die Verkehrswende!
Wenn Hagen eine Chance haben soll, brauchen wir nicht erst nach, sondern schon während Corona schnelle Schritte in Richtung einer nachhaltigen Verkehrswende – deutlich schnellere Schritte, als Hagen sie vor der Krise gehen wollte …
Zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren muss in Hagen mit energischen Maßnahmen schnell attraktiv gemacht werden, das reduzierte Verkehrsaufkommen muss genutzt werden, breite und sichere Radwege – auch unter Einschränkung der Spurenzahl für den Autoverkehr – zu erstellen. Städte wie Berlin und auch Dortmund machen uns vor, wie das geht – innerhalb weniger Tage und Wochen!
Wenn die Hagener Bürger/innen aus ihrer Haustür treten, müssen sie das tun können, ohne gezwungen zu sein, alle gebotenen Corona-Abstände zu missachten – und ohne Gefahr zu laufen, von einem Auto überrollt zu werden.
In vielen Vierteln Hagens sind die Bürgersteige viel zu schmal – der Corona-Abstand ist hier nicht einzuhalten, und alle paar Meter ist der schmale Bürgersteig dann auch noch durch aufgeschultert parkende Fahrzeuge zusätzlich eingeengt!
In vielen Vierteln Hagens sind die Bürgersteige viel zu schmal – der Corona-Abstand ist hier nicht einzuhalten, und alle paar Meter ist der schmale Bürgersteig dann auch noch durch aufgeschultert parkende Fahrzeuge zusätzlich eingeengt!
Ach wie wäre es jetzt schön, z.B. in der Falkenstraße zu wohnen: begrünt, verkehrsberuhigt – sogar autofrei(mit Parkhaus an der Straßenecke), Sitzbänke, Spielplatz: Lebensraum statt Straßenraum, ein sicherer Ort auch für die hier wohnenden Kinder, die auch in den kommenden Monaten mehr Zeit im Umfeld der eigenen Wohnung werden verbringen müssen.
In vielen Straßen könnten sehr schnell und ohne großen Planungs- und Finanzaufwand erste Maßnahmen deutliche Erleichterung schaffen: Es gibt viele Möglichkeiten, mit ein paar Schildern und ein wenig Farbe Wohnstraßen in verkehrsberuhigte Bereiche oder sogar in Fußgängerzonen umzuwandeln – Anliegerverkehr und Lieferverkehr frei, Fahrräder frei, Vorrang für den Fuß- und Radverkehr, Schrittgeschwindigkeit (10km/h) – alles Maßnahmen, die nicht viel kosten, aber viel bewirken.
Will man mehr investieren, kann man auf der Straßenfläche, ohne Aufschultern!, abwechselnd auf beiden Straßenseiten, Parkbuchten für Schrägparken einrichten. So kann man die Geradlinigkeit der Spurenführung aufbrechen. Formt man dann die verschiedenen Straßen des Viertels in ein Einbahnsystem um, so kommt Ruhe in das Verkehrsgeschehen, und alle Anwohner haben (zusätzlich zum Parkraum für ihre Autos) sehr viel Bewegungsraum, Aufenthaltsraum, Lebensraum hinzugewonnen.
Verkehrswende Hagen, das Hagener Forum für Fuß- und Radverkehr, wird an die Stadt herantreten, um eine energische Verkehrswende in Hagen gerade zu Corona-Zeiten voranzutreiben.
Sie können uns dabei helfen:
Wohnen Sie in einer Straße, die Sie gerne verändert hätten?
Schildern uns Sie die Probleme in Ihrem Wohnviertel, beschreiben Sie uns Ihre Wünsche und senden Sie uns einige Fotos in einer E-Mail an:
vom Straßenraum zum Lebensraum (at) verkehrswende-hagen.de
Wir werden uns Ihrer Probleme annehmen und die von Ihnen beschriebenen Probleme und Wünsche an die Stadt weiterleiten!
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